Überspannungen durch Blitzeinschläge können innerhalb von Sekundenbruchteilen massive Schäden an elektrischen Anlagen und Geräten verursachen. Erfahren Sie hier, worauf es bei einem durchdachten Überspannungsschutzkonzept ankommt.

Überspannungsschutz: Das sind die Hauptunterschiede zwischen Grob-, Mittel- und Feinschutz

Das sind die Hauptunterschiede zwischen Grob-, Mittel- und Feinschutz beim Überspannungsschutz

Ein stufiges Überspannungsschutzkonzept berücksichtigt alle externen und internen elektrisch leitenden Verbindungen und ist meist in drei Stufen aufgebaut.

Die drei Stufen werden als Grob-, Mittel- und Feinschutz bezeichnet. Die Überspannungsableiter sind entsprechend in SPD Typ 1, Typ 2 und Typ 3 eingeteilt und unterscheiden sich in ihrem Ableitvermögen, Abschaltverhalten und ihrem Schutzpegel.


SPD Typ 1 – Blitzstromableiter (Grobschutz)

Der Grobschutz (früher Klasse B) in der Gebäudeeinspeisung soll den Energieinhalt des Blitzes ableiten und die verbleibende Restspannung auf Werte kleiner als 1300 bis 6000 V (je nach verwendeter Technologie) begrenzen. Es wird mit Strömen von 50/100 kA mit einer Impulsform 10/350 µs gerechnet, was den typischen Werten eines direkten Blitzeinschlages entspricht.

SPD Typ 2 – Überspannungsableiter (Mittelschutz)

Der Mittelschutz (früher Klasse C) befindet sich bei Gebäuden üblicherweise in den Etagenverteilern und begrenzt die verbleibenden Überspannungen auf weniger als 600 bis 2000 V.

SPD Typ 3 (Feinschutz)

Ein Feinschutz (früher Klasse D) schützt Steckdosen und Steckverbinder. Er reduziert die verbleibenden Überspannungen.


Fragen zu den Überspannungsableitern? KESS unterstützt Sie gerne!
Unser Überspannungsschutz-Experte: Marcel Flicker
T
+43 720 895010-22


Welche Rolle spielt die Blitzschutzklasse bei der Wahl des Überspannungsschutzes?

Die Blitzschutzklasse hat direkten Einfluss auf die Wahl des Überspannungsableiters.


Blitzschutzklassen

Zur Gefährdungsbeurteilung von Blitzeinschlägen in Gebäuden werden diese in Blitzschutzklassen (auch: Gefährdungspegel) eingeordnet. Die Klassen geben die zu erwartende Bedrohung durch Blitzeinschläge und die zu erwartenden Schäden an. Je höher die Anforderungen an den Blitzschutz sind, desto unwahrscheinlicher sind Folgeschäden.


Wie werden die verschiedenen Blitzschutzklassen (I, II, III) definiert?

Für einen näheren Überblick zu den Blitzschutzklassen I,II,III und IV empfiehlt sich ein Blick in das Beiblatt 2 der EN 62305-3: Auswahl der Mindest-Blitzschutzklassen und der Prüfintervalle für bauliche Anlagen.

Öffentliche Gebäude, Treffpunkte mit erhöhter Menschenansammlung, Gebäude mit über 1000 Personen, Hallenbäder oder Krankenanstalten fallen somit automatisch in die BLZ II.

Wohnanlagen mit 2 oder mehr als 2 Wohneinheiten (sofern nicht höher als 28m) sind in der BLZ III zu finden.

Die BLZ I und II sind bei CITEL in einer Produktfamilie zusammengefasst. Ableiter für die BLZ I müssen eine Blitzstoßstrom Iimp von 25kA je Pol aushalten. Ableiter für die BLZ III müssen eine Blitzstoßstrom Iimp von 12,5kA je Pol aushalten.


 

Testimpulse Citel Überspannungsschutz
Testimpulse Überspannungsschutz