Vergangenen Donnerstag traf es eines der bekanntesten Wahrzeichen Österreichs: Bei einem Gewitter hat der Blitz in den Südturm des Stephansdoms eingeschlagen. Der Blitzableiter verhinderte Schäden an der Bausubstanz, im Licht- sowie Kassa-System traten allerdings kurze Störungen auf.
Unterschätzte Gefahr und unbändige Naturgewalt
Oft wird die Gefahr, die von Blitzen ausgeht, unterschätzt. Laut einer Erhebung des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) sehen nur 3% der Befragten ein persönliches oder materielles Gefährdungspotenzial in Blitzeinschlägen. Dabei zählen diese in Österreich zu den häufigsten Brandverursachern. 2016 waren fast 21% aller Brände auf Blitzeinschläge zurückzuführen, die Brandschadensumme betrug mehr als 14 Millionen Euro.
„Wo der Blitz bei einem Gewitter genau einschlägt, lässt sich nicht vorhersagen und ist auch nicht zu verhindern“, sagt Dr. Gerhard Diendorfer (Leiter des Österreichischen Blitzortungssystems ALDIS). „Aber es gibt sehr effektive Maßnahmen sich zu schützen. Das ist zum Beispiel die Installation von Blitzschutzanlagen und Überspannungsschutzgeräten und das ist natürlich das richtige Verhalten im Freien während eines Gewitters.“
Tipps für einen effektiven Blitzschutz:
- Blitzschutzsysteme bestehend aus äußerer Blitzschutzanlage und Überspannungsschutz: Die äußere Blitzschutzanlage bietet dem Blitz einen idealen Weg vom Einschlagpunkt am Dach bis in den Erdboden. Der Überspannungsschutz schützt die elektrischen Einrichtungen im Gebäude.
- Der Einbau von richtig dimensionierten Überspannungsschutzgeräten ist notwendig, um elektrische und elektronische Geräte bei direkten oder nahen Blitzeinschlägen vor Zerstörung zu schützen.
- Verhaltenstipps im Freien: Liegen zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden, ist das Gewitter nur noch 10 Kilometer entfernt. Meiden Sie hohe Punkte in der Umgebung (Hügel, freistehende Bäume, etc.) und suchen Sie sich einen sicheren Unterschlupf. Verlassen Sie diesen sicheren Ort erst 30 Minuten nach dem letzten Blitz.