Zuletzt aktualisiert am 29.04.2024
2023 besaßen in Österreich 89 Prozent der Österreicher:innen ab 15 Jahren ein Smartphone. In der heutigen Gesellschaft ist die Kommunikation über mobile Endgeräte immer mehr zur Selbstverständlichkeit geworden. Komplexe, technische Abläufe sorgen im Hintergrund dafür, dass unser modernes Kommunikationssystem wie gewohnt funktioniert.
Denn wird ein Telefon eingeschaltet, löst das bereits eine ganze Folge von Funksignalen aus. Zuerst wird Kontakt mit der nächsten Mobilfunkbasisstation eines Netzbetreibers aufgenommen, danach identifiziert die Station das Telefon und ortet seinen Standpunkt. Über hochfrequente elektromagnetische Felder erfolgt schließlich der Datenaustausch zwischen Telefon und Sendemasten. Schon kleine Ausfälle in dieser Kette können enorme Einschränkungen im gesamten System zur Folge haben. Um schwerwiegende Schäden von vorne herein zu verhindern, ist es umso wichtiger einen ausreichenden Überspannungsschutz der Funkenübertragungstechnik zu berücksichtigen.
Konventionelle Mobilfunkanlagen
Konventionell aufgebaute Mobilfunkanlagen übertragen ihre Signale mittels Koaxial-Kabel (Wellmantelkabel) von der Antenne zur Basisstation am Boden. Die komplette Funkübertragungstechnik findet in der Basisstation statt. Auch etliche Sekundärsysteme (z.B. Kühlung) sind hier untergebracht.
Im Falle eines Blitzeinschlages treffen Blitzströme auf den Kabelschirm des Koaxial-Kabels. Bestmöglichen Schutz gewährleisten Koaxiale-Überspannungsschutzgeräte am Mast und an der Basisstation. Gegebenenfalls sollten auch die vorhandenen Sekundärsysteme mit zusätzlichen Überspannungsschutzgeräten abgesichert sein. Die AC-Versorgung kann optimal durch AC-Kombiableiter vom Typ 1+2+3 geschützt werden.
Mobilfunkanlagen mit Remote Radio Head (RRH)
Bei Mobilfunkanlagen mit Remote Radio Head-Systemen (RRH) wird ein Großteil der Funktechnik auf Antennen in Mastnähe platziert. Vom RRH zur Basisstation wird das Signal meist über eine verlustfreie Glasfaserverbindung übertragen. Die Signal-Dämpfung wird so erheblich reduziert und die Übertragungsqualität verbessert. Das RRH wird direkt am Mast mit Gleichspannung versorgt. Durch die ausgelagerte Technik werden Kosten zur Kühlung und der Platzbedarf in der Basisstation erheblich gemindert. Zum Schutz der empfindlichen Elektronik werden DC-Kombiableiter Typ 1+2 direkt am RRH und am Übergang zur Basisstation installiert. Die AC-Versorgung können Sie optimal durch AC-Kombiableiter Typ 1+2+3 schützen.
Überspannungsschutz für Mobilfunkanlagen auf Gebäuden (RRH)
Bei Mobilfunkanlagen auf Gebäuden wird meist die bestehende Infrastruktur des Gebäudes genutzt. In städtischen Bereichen wird diese Lösung oft augrund des begrenzten Platzes gewählt. Bei einer bestehenden äußeren Blitzschutzanlage wird die Mobilfunkanlage in das Blitzschutzkonzept integriert. Dazu werden an den Zonenübergängen (z.B. Gebäudeeinspeisung) Kombiableiter vom Typ 1+2+3 installiert. Innerhalb des Gebäudes vervollständigen Typ 2 oder Typ 2+3 Überspannungsableiter das Schutzkonzept. Je nachdem, ob die Signalübertragung zur Antenne mit Koaxial-Leitern erfolgt oder mit RRH-Systemen, werden dementsprechende Blitz- und Überspannungsableiter installiert.